Vom 6.-8. Mai 2014 waren wir auf der Internetkonferenz re:publica 2014. Was dort in Sachen Barrierefreiheit und Inklusion besprochen und verwirklicht wurde, haben wir kurz zusammengetragen.

Bei Barrierefreiheit denken die meisten Menschen an Rollstühle, doch das ist noch lange nicht alles!“ hieß es auf dem Blog der re:publica. So gab es nicht nur ebenerdig oder per Rampe zugängliche Räume, sondern auch für hörbehinderte und gehörlose Menschen zumindest auf der Hauptbühne (Stage 1) Live-Untertitelung für die Leinwand und den Livestream. In einem Vortrag auf einer anderen Bühne sahen wir auch Gebärdensprachdolmetscher, die aber persönlich von einer Teilnehmerin angefordert worden waren. Für’s nächste Mal wäre noch eine Live-Audiodeskription per Kopfhörer für sehbehinderte und blinde Menschen denkbar, wie es der NDR erstmals zum ESC unternahm.

VerbaVoice und LetMetTalk – Apps für barrierefreie Kommunikation

Wer als VeranstalterIn sein Event für hörbehinderte und gehörlose Menschen zugänglich machen will, kann z.B. das Unternehmen VerbaVoice kontaktieren, die u.a. Schrift- und GebärdensprachdolmetscherInnen via Internet zuschalten. Auf der re:publica erzählte Lukas Gnettner vom Aufbau „sprachlich barrierefreier Events“ und erwähnte auch den Verein „Social Affairs“, der v.a. Theaterveranstaltungen live untertitelt.

Auch Menschen, die nicht sprechen, kamen zu Wort auf der re:publica, als  im Vortrag „A nerd, an autistic boy and a mother develop an app.“ die App „LetMeTalk“ vorgestellt wurde. Die kostenfreie App entstand aus der gemeinsamen Entwicklung von Doreen Gröber und ihrem autistischen Sohn Max. Als wir auf Facebook darauf aufmerksam machten, waren die NutzerInnen begeistert („Die App ist wirklich spitze, (…) sie erfüllt sämtliche Bedürfnisse.“) und wir erhielten den Tipp für eine Infoveranstaltung zur App am 26. Mai um 16.30h in der Crellestrasse 33, Berlin.

„Mobilitätsinnovationen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen“

Wir freuten uns, dass auch Leidmedien-Gründer Raúl Krauthausen wieder auf der re:publica sprach, dieses Mal über Visionen einer mobilen Zukunft für behinderte Menschen, v.a. RollstuhlfahrerInnen: Rolltreppen, die per Knopfdruck zu Rollstuhlrampen werden, neue Symbolschilder für aktive RollstuhlfahrerInnen, barrierefreie Taxis überall. Einzig aus den „Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ hätten wir sprachlich einfach „Menschen mit Behinderungen“ gemacht (ist auch kürzer)…

Den Vortrag gibt’s mit Folien dort, als Video hier:

Neben Reaktionen auf Facebook erfreuten uns auch die Tweets von Katharina Ludwig und K_roen:

Twitternutzer @kolleginludwig twittert an @raulde: "Raul. Danke für den Vortrag gestern! Können wir mal ausführlicher über die Berliner Fahrtdienste sprechen? Leidmedien ist toll!"

Screenshot: https://twitter.com/kolleginludwig/status/464305347734564864Twitternutzer @k_roen twittert: "Danke @marthadear für die Erwähnung von Leidmedien beim Vortrag auf #rp14"

Screenshot: https://twitter.com/k_roen/status/464003476046229504

Inklusion im Stadtbild

Wie Städte barrierefreier für sehbehinderte und blinde Menschen funktionieren könnten, thematisierte danach Carina Lopes von CityMart in ihrem Vortrag „Innovation for special needs – how cities can make a global effort“ am Beispiel von Minnesota und Stockholm:

Eher im medizinischen Kontext war dann der Vortrag  über die „Möglichkeiten der Online-Kommunikation im beratenden und therapeutischen Kontext bei Autismus-Spektrum-Störungen“ von Katrin Moser und Guido Kopp angesiedelt – sowie jener über eine „mySugr“-App für Menschen mit Diabetes: In seinem Vortrag „Healthcare in the wild – welcome to the garage“ zeigt Fredrik Debong eine Möglichkeit, wie Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes ihren Tag wie ein „Game“ via App managen können. Für uns war es neben den interessanten Vorträgen vor allem schön einige Menschen zwischendurch anzutreffen. Und am Ende ging sogar eine #rp14-Teilnehmerin glücklich mit dem Leidmedien-Beutel nach hause…

Twitternutzer @charlottengruen twittert an @leidmedien: "Beutel! #rp14 #superfreebie" Dazu ein Foto vom Leidmedien-Beutel "Obwohl ich vom Schicksal gebeutelt bin, lächle ich oft."

Screenshot: https://twitter.com/CharlotteGruen/status/464033694085566464