Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat eine Studie über Benachteiliungserfahrungen von Kindern und Jugendlichen im Bildungsbereich und im Arbeitsleben herausgegeben. Natürlich nutzen nicht alle JournalistInnen eine Pressemeldung gleichermaßen, aber interessanterweise zeigten die Berichte durch die journalistische Freiheit plötzlich bestimmte begriffliche Nuancen. Wir haben einige Artikel gelesen und in folgende Kategorien eingeteilt:

Der „neutrale“ Bericht:

Demnach fühlt sich jeder vierte Schüler oder Student mit Migrationshintergrund diskriminiert. Sechs Prozent der Befragten mit einer Behinderung gaben an, benachteiligt, ausgegrenzt oder gemobbt worden zu sein. Auch homosexuelle Schüler berichteten von Beleidigungen. (…) Nicht zuletzt erlebten Eltern behinderter Kinder oder Eltern mit Migrationshintergrund erschwerte Bedingungen etwa bei der Einschulung oder der Aufnahme ihrer Kinder in integrative Einrichtungen. “Bildungschancen. Jeder vierte Migrant beklagt alltägliche Diskriminierung”

Die ZEIT, 13.08.13

Der „Normalitäts“- Bericht:

Wer anders ist, hat es in Schulen, an Unis und am Arbeitsplatz schwer: Kinder mit Migrationshintergrund, Behinderte und Homosexuelle leiden häufig unter Diskriminierung, wie eine Studie des Bundes zeigt. „Ausgegrenzt im Alltag: Studie offenbart Diskriminierung an Schulen und Unis“

Spiegel, 13.08.13

Der „politische“ Bericht:

Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass fast ein Drittel aller behinderten Kinder immer noch in einer separaten Einrichtung betreut wird, obwohl erwiesen ist, dass sich heterogene Gruppen sich positiv auf die Bildungschancen und die Entwicklung der Kinder auswirkten. (…) Behinderte mit Hochschulreife könnten häufig deshalb nicht studieren, weil etwa die Auswahlkriterien eine „besondere Mobilität“ forderten. “STUDIE ZUR DISKRIMINIERUNG IN DER BILDUNG. Gleiche Leistung, andere Bewertung”

Berliner Zeitung, 13.08.13

Die „Schüler oder nur behindert“- Berichte:

Aber nicht nur jeder vierte Schüler oder Student fühlt sich diskriminiert. Über sechs Prozent der Befragten mit einer Behinderung gaben an, eine Benachteiligung in Schule oder Hochschule erlebt zu haben. “Studie der Antidiskriminierungsstelle. Jedes vierte Migrantenkind fühlt sich ausgegrenzt” (FAZ, 13.08.13) Auch Behinderte und homosexuelle Schüler klagten über Benachteiligung und Beleidigungen, teilte die Antidiskriminierungsstelle des Bundes in ihrem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Bericht an den Deutschen Bundestag mit. „Diskriminierung in Bildung und Beruf. Die Lehrer sind nicht bunt genug“

taz, 13.08.13

Titelbild: Screenshot ZEIT ONLINE