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Die Rheinpfalz sprach mit der Reporterin Caro Lobig und berichtet von ersten Reaktionen der Lebenshilfe:
Für Hintergrundinformationen
- Bericht beim Sozialverband VdK: Kein Mindestlohn für die Arbeit in Behindertenwerkstätten
- „Werkstattbericht“, erschienen im Magazin „Brandeins“:
- „Das Heimexperiment“: Raúl Krauthausen hat im vergangenen Jahr ein Experiment gewagt, bei dem er fünf Tage in einer Wohnstätte für Menschen mit Behinderung verbrachte. Er fühlte sich dabei vieler Freiheiten beraubt. In diesem Film schildert er seine Erlebnisse:
Einige Reaktionen auf Twitter:
Uff #TeamWallraff in einer Behindertenwerkstatt ist hart. Nicht alle Werkstätten sind so, aber es zeigt, dass das System nicht heilig ist.
— Andi Weiland (@ohrenflimmern) 20. Februar 2017
Wenn ihr keinen Bock habt, euch mit Menschen auf Augenhöhe zu befassen, arbeitet nicht mit Menschen! Ob behindert oder nicht.#TeamWallraff
— Phodopus Sungorus (@fotobus) 20. Februar 2017
An die, die nach #TeamWallraff sagen
„Unseren Bewohnern geht’s gut. Man darf Einrichtungen nicht über 1 Kamm scheren“
Wo bleibt Solidarität?— Raul Krauthausen (@raulde) 21. Februar 2017
Wie wäre es mit „aktiv eingreifen“, anstatt „weiter beobachten“? Misshandlung gehört strafrechtlich verfolgt. #TeamWallraff https://t.co/F3zzvKojXl
— Laura Gehlhaar (@LauraGehlhaar) 20. Februar 2017
#TeamWallraff wichtige Infos, auch zu Gewalt in Einrichtungen, auch für männliche Betroffene: https://t.co/nECHqnap1U
— Rebecca Maskos (@RMaskos) 21. Februar 2017
Die bei #teamWallraff gezeigten Übergriffe widersprechen all unseren Werten! https://t.co/ahQw7Mi7XC
— Lebenshilfe (@LebenshilfeBV) 21. Februar 2017
Diakonie, Lebenshilfe und Konsorten: Ich erwarte eine unabhängige Untersuchung aller eurer Einrichtungen und Systeme. ASAP! #Wallraff
— Constantin Grosch (@conny_flix) 20. Februar 2017
Und die erschreckende Tatsache ist, sobald ein Sozialamt es zumutbar hält, kann man als schnell in so einem Heim landen #TeamWallraff
— Rollifräuleinelfe (@RolliFraeulein) 20. Februar 2017
#TeamWallraff ich weiß das ihr für @RTLde abliefern müsst. Aber positive Gegenbeispiele wären super. Auseinandersetzung!
— Stefson (@CrimsonOak) 20. Februar 2017
Diskussionen auf Facebook
- auf der Facebook-Seite vom Team Wallraff
- bei Aktivist Michel Arriens:
- bei Aktivist Raúl Krauthausen:
An alle da draußen, die nach der Skandal-Aufdeckung in Einrichtungen für behinderte Menschen durch Team Wallraff – Reporter undercover von RTL jetzt sagen: „Aber unseren Bewohner_innen/Beschäftigten geht es gut. Man darf uns nicht alle über einen Kamm scheren“. Euch sei gesagt: Anstatt Euch selbst zu loben und von den anderen abzugrenzen und die Strukturen somit zu bestätigen, folgende Anregungen:
1. Solidarisiert Euch mit denen, die in anderen Einrichtungen misshandelt werden.
2. Meldet Mißstände (auch bei Euch) nicht nur der Heimleitung sondern auch der Öffentlichkeit.
Denn ANGEKÜNDIGTE Kontrollen und das Wegwischen von Vorwürfen haben genau zu solchen Zuständen geführt. Niemand will etwas gesehen haben. Natürlich beschweren sich die Bewohner_innen nicht, wenn sie in Abhängigkeit sind. Ich habe es am eigenen Leib erlebt: www.heimexperiment.de
Bewohner_innen beginnen mit der Zeit die Strukturen zu internalisieren und resignieren.
Bestrafungen bei Protest führen genau dazu.
Für alle, die die Reportage noch nicht gesehen haben, hier ist der Beitrag online. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Konsequenzen aus den Aufdeckungen der Reportage gezogen werden. Einige Verantwortliche haben bereits Prüfverfahren eingeleitet. Es ist wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass es auch Einrichtungen gibt, in denen respektvoll und empathisch mit den Bewohner*innen umgegangen wird. Generell kann aber hinterfragt werden, inwieweit die Unterbringung in Heimen und Werkstätten sinnvoll ist
Titelbild: Screenshot noz.de