Verena Elisabeth Turin hat ein Buch geschrieben.
Sie nennt es „Superheldin 21“.

Verena Elisabeth Turin ist 38 Jahre alt.
Sie lebt in Süd-Tirol.
Süd-Tirol gehört zu Italien.

Verena Elisabeth Turin hat das Down-Syndrom.
Davon erzählt sie in ihrem Buch.
Sie schreibt:
„Ich habe das Down-Syndrom.
Und ich bin ok damit.“
So fängt ihr Buch an.

Verena Elisabeth Turin beschreibt, was sie mag:

  • Schmetterlinge
  • Nutella direkt aus dem Glas
  • verliebt sein

Und sie schreibt, was sie nicht mag:

  • angestarrt werden
  • Menschen-Massen und
  • Bank-Geschäfte.

Selbständigkeit ist Verena Elisabeth Turin wichtig.
Viele Sachen in ihrem Leben kann sie selbständig:

  • Schwimmen
  • den Haushalt
  • Termine beim Friseur machen

Manche Sachen kann sie nicht gut.
Da braucht sie Unterstützung.
Zum Beispiel, wenn jemand in schwieriger Sprache mit ihr spricht.
Ein Politiker oder ein Arzt.

“Anders und normal”

Verena Elisabeth Turin findet: Sie ist normal.
Sie hat das Down-Syndrom.
Das gehört zum Normal-sein dazu.

Verena Elisabeth Turin guckt sich gerne selbst im Spiegel an.
Sie findet: Sie sieht gut aus.

Sie mag ihre Augen.
Sie sehen besonders aus.

Verena Elisabeth Turin nennt sie „schlitz-artige Augen“.

Verena Elisabeth Turin weiß:
Sie sieht anders aus als andere Menschen.
Darum wird sie oft angestarrt.
Das fühlt sich nicht gut an.
Dann fühlt sie sich „ein bisschen anders“.

Verena Elisabeth Turin sagt: Ich bin eine Frau mit Behinderung.
Oder sie nennt sich selbst eine „Frau mit Lern-Schwierigkeiten“.

Sie kann nicht gut rechnen.
Und sie kann nicht gut mit Geld umgehen.
Zum Beispiel beim Bezahlen im Super-Markt.
Dann bittet sie um Hilfe.
Sie fragt die Kassiererin.
Das gehört zum Leben von Verena Elisabeth Turin dazu.
Ihr Leben ist eben „anders und normal“.

„Das Leben in der Schule hat mir sehr gut gefallen“

Verena Elisabeth Turin schreibt auch über ihre Schul-Zeit.
Mit 6 Jahren kam sie in die Schule.
Sie kam in dieselbe Grund-Schule wie alle anderen Kinder auch.
Es war keine Sonder-Schule für Kinder mit Behinderung.

Im Unterricht hatte Verena Elisabeth Turin eine „Stütz-Lehrerin“.
Sie hat ihr manche Sachen genauer erklärt.
So konnte Verena Elisabeth Turin alles verstehen.
Sie ist immer gerne in die Schule gegangen.
Ferien mochte sie nicht.

Verena Turin im Schwarzweiß-Foto. Sie hat kurze braune Haare, trägt eine Brille, eine weiße Bluse und eine schwarze Strickjacke. In der Hand hält sie einen Stift.

Verena Elisabeth Turin. Foto: Britt Schilling / www.brittschilling.de

„Es ist schön, so zu sein wie ich“

Verena Elisabeth Turin erzählt in ihrem Buch, wie sie lebt.
Das Buch hat verschiedene Kapitel.
Zum Beispiel zu diesen Themen:

  • Familie
  • Alltag
  • Heimat
  • Zukunft

Man lernt Verena Elisabeth Turin gut kennen in dem Buch.
Und man merkt: Ihr Leben ist ganz normal.
Es ist nicht sehr anders als das Leben von einer Frau ohne Down-Syndrom.
Sie findet: Liebe ist wichtig.
Familie ist wichtig.
Und sie hat Pläne für die Zukunft.

Eine Sache ist aber anders als in anderen Büchern.
Verena Elisabeth Turin findet sich selbst gut.
Und sie schreibt das auch.
Sie mag ihr Leben.
Und sie mag ihr Leben mit dem Down-Syndrom.
Sie findet, sie sieht gut aus.
Sie schreibt: „Es ist schön, so zu sein wie ich“.
Das finde ich gut!
Solche Sätze will ich gerne öfter lesen.

Kapitel 12: Verstehen

Ein Kapitel in dem Buch heißt: Verstehen.
Es ist ein wichtiges Kapitel.
Verena Elisabeth Turin wünscht sich: Die Menschen sollen sich besser verstehen.
Sie selbst will verstanden werden.
Und sie will auch andere Menschen besser verstehen.
Darum hat sie ihr Buch geschrieben.

Wie hat Verena Elisabeth Turin das Buch geschrieben?

Das Buch hat auch ein Nach-Wort.
Es ist eine Erklärung am Ende vom Buch.

Verena Elisabeth Turin hatte Unterstützung beim Schreiben.
Eine Frau hat zusammen mit ihr gearbeitet.
Die Frau heißt Daniela Chmelik.
Sie kommt aus Hamburg.
Sie ist eine Schreib-Assistenz.
Das war sie für Verena Elisabeth Turin.
Und das ist sie auch bei der Zeitschrift Ohrenkuss.

Daniela Chmelik hat ihr Fragen gestellt.
Sie hat sich mit Verena Elisabeth Turin getroffen.
Verena Elisabeth Turin hat mit der Hand geschrieben.
Daniela Chmelik hat am Computer geschrieben.

Sie haben zusammen Zeit verbracht.
Sie waren Rodeln.
Und sie haben zusammen Pizza gegessen.

Man merkt: Die beiden haben sich gut kennen-gelernt beim Schreiben.
Sie vertrauen sich.
So konnten sie auch über schwierige Themen zusammen schreiben.

Ihre eigene Sprache

Eine Sache finde ich schade.
Es hat mit der Sprache im Buch zu tun.
Verena Elisabeth Turin hat die Texte in dem Buch geschrieben.
Aber dann hat jemand anders an den Texten gearbeitet.
Die Person hat geguckt: Hat Verena Elisabeth Turin Fehler gemacht?
Ist alles richtig geschrieben?
Sind die Wörter in der richtigen Reihen-Folge.

Ich weiß: Das wird bei allen Büchern so gemacht.
Trotzdem finde ich es schade.
Ich finde: Die Sprache von Menschen mit Down-Syndrom ist besonders.
Sie ist schön und klar.
Manchmal ist sie wie ein Gedicht.
Ich finde: Das merkt man in dem Buch zu selten.

Trotzdem mag ich das Buch.
Ich habe es gern gelesen.
Ich bin froh, dass Verena Elisabeth Turin es geschrieben hat.
Und ich bin froh, dass der Rowohlt Verlag es gemacht hat.
Ich hoffe: Viele Menschen lesen das Buch.
Ich hoffe: Sie hören gut zu.
Denn das Buch kann etwas verändern.
Man lernt viel.
Man lernt etwas über Verena Elisabeth Turin.
Und man lernt etwas über das Leben von Menschen mit Down-Syndrom.
Verena Elisabeth Turin sagt:
„Normal ist einfach, wie wir selbst sind.
Die Behinderung ist nicht so wichtig.
Der Mensch ja.“
Das stimmt.